Einblick ins politische Herz Europas

Ein Besuch Straßburgs eine faszinierende Reise in die europäische Politik und Geschichte. Dort, wo sich einst Erzfeinde gegenüberstanden, wo Grenzen immer wieder mit Gewalt verschoben wurden, dort herrscht heute internationales Flair. Von Grenzen ist überhaupt keine Spur mehr. Vielmehr fahren Europäer aus vielen Ländern mit der Straßenbahn zwischen Deutschland und Frankreich hin- und her, als ob man nur den Stadtteil wechselt.

Die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Gemeinschaftskunde hatten das Glück, gemeinsam mit Herrn van Dijk und Herrn Graß einen Einblick in den Europarat, den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und das Europaparlament zu bekommen.

 

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Bericht von Hannah Paul:

Exkursion des GMK-Leistungskurses der KS2 nach Straßburg

Am 24.01.2024 traf sich der Leistungskurs Gemeinschaftskunde der KS2 morgens um 08:40 am Bahnhof in Singen, um von dort aus nach Straßburg zu fahren. Aufgrund des angekündigten Streiks der Deutschen Bahn gestaltete sich die Hinreise nicht wie geplant, weshalb ein Teil des Kurses mit dem Zug und der andere Teil mit dem Auto zunächst nach Kehl fuhr.

Gegen 12:00 trafen sich alle wieder in Kehl am Bahnhof. Dort erhielten wir unsere Tickets für die S-Bahn und fuhren anschließend gemeinsam nach Straßburg. Der Empfang in Straßburg war nicht sehr freundlich – es regnete in Strömen. Davon ließen wir uns aber nicht unterkriegen und nutzen unsere Freizeit in Kleingruppen.

Alle trafen sich dann, wie abgemacht, pünktlich um 13:50 am Conseil de l’Europe, fast alle zumindest, denn die Lehrer Herr Graß und Herr vanDijk ließen überraschenderweise auf sich warten, obwohl sie dem Kurs mehrmals beteuerten, wie wichtig es sei, dass wir pünktlich an den Treffpunkten sind;). Nach einem kurzen Sicherheitscheck besichtigten wir den Europarat und erhielten einen Einblick in dessen Geschichte und Aufgaben. Der Europarat ist eine internationale Organisation, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg gründete und sich die Wahrung des Schutzes der Menschenrechte zu einer seiner wichtigsten Aufgaben machte. Leider war eine Besichtigung des Plenarsaals nicht möglich, weil dieser aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht zugänglich war. Dennoch war der Besuch äußerst spannend und lehrreich. Vor allem die Bauweise des Gebäudes faszinierte die Schüler und Schülerinnen; schien das Gebäude von außen eher unscheinbar oder, wie so manch einer sagte, auch „unschön“, beeindruckte das Gebäude von innen mit seiner Bauweise.

Am späten Nachmittag fuhren dann alle zurück nach Kehl, um dort gemeinsam in einer Pizzeria zu Abend zu essen. Nach dem geselligen Abendessen bezogen alle erstmal ihre Zimmer in der Jugendherberge und begaben sich dann anschließend in den Tagungsraum. Im Vorfeld mussten alle Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen eine Präsentation zu verschiedenen Themen über die EU vorbereiten und ein Teil davon wurde am Abend noch präsentiert. Natürlich hörten alle aufmerksam und interessiert zu, doch umso aufmerksamer waren alle, als sie auf ihre Zimmer entlassen wurden. Dort wurde dann noch bis spät in die Nacht geredet oder auch Werwolf gespielt, natürlich alles unter Einhaltung der Nachtruhe.

Am nächsten Morgen standen dann nach dem Frühstück zunächst noch die restlichen Referate an, doch danach begaben sich alle gemeinsam nach Straßburg. Dort konnte dann die Freizeit in Kleingruppen frei gestaltet werden, diesmal sogar bei gutem und vor allem trockenem Wetter. Die Freizeit wurde unterschiedlich genutzt, die einen schauten sich die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten an, andere nutzen die Zeit zum Shoppen oder andere gingen auch typisch elsässisch essen und probierten sogar Schnecken.

Mittags trafen sich dann alle wieder am Europäischen Parlament, diesmal waren auch wirklich alle pünktlich. Nach dem Sicherheitscheck durften wir bei einem Rollenspiel mal selbst in die Rolle eines Mitgliedes des Europäischen Parlaments schlüpfen. Dabei setzten sich die verschiedenen Fraktionsmitglieder mit komplexen Problemen wie dem Zugang zu Trinkwasser oder mit den Auswirkungen technischer Fortschritte auseinander und handelten miteinander künftige Rechtsvorschriften aus. Wir lernten, wie die Rechtsvorschriften der EU entstehen, indem wir zum Beispiel mit Interessengruppen sprachen, Bündnisse gründeten, Kompromisse aushandelten, aber auch Medienarbeit nachgingen. Vor allem aber wurde uns deutlich, wie komplex und langwierig der Weg zur endgültigen Rechtsvorschrift sein kann, denn ein Kompromiss zwischen all den verschiedenen Parteien zu finden war wirklich schwierig und wäre sogar fast gescheitert. Manche fanden dabei sogar ihr verstecktes Talent als Fraktionssprecherin oder Fraktionssprecher. Anschließend hatten wir auch noch die Möglichkeit, den Plenarsaal zu besuchen, wo an diesem Tag der Europäische Rat tagte.

Nach dem Besuch des Europäischen Parlaments fuhren wir wieder zurück nach Kehl, um von dort mit dem Zug beziehungsweise mit dem Auto wieder zurück nach Singen zu fahren. Leider verlief die Heimreise für die Leute, die mit dem Zug fuhren, nicht wie geplant, denn der Bus, der in St. Georgen kommen sollte, kam nie an, weshalb Herr Graß sie dort abholen musste.

Während unserer Exkursion konnten wir wertvolle Einblicke in die Arbeit und Struktur europäischer Institutionen gewinnen. Rückblickend war die Exkursion nach Straßburg für den Leistungskurs Gemeinschaftskunde der KS2 eine lehrreiche und auch tolle Erfahrung trotz einiger unvorhergesehener Hindernisse vor und während der Hin- und Rückreise.

 

 

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